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ZITATE ZUR ALEXANDERTECHNIK: "Non-Doing" - "Nicht-Tun"


Liebe Marie,

das Konzept des ""Non-Doing", des "Nicht-Tun", wie ich diesen Begriff übersetzt habe, ist auf großes Unverständnis gestoßen und hat für sehr viel Verwirrung gesorgt. In seinem letzten Buch "Die Konstante im Fluss des Lebens" (THE UNIVERSAL CONSTANT IN LIVING) hat F. M. Alexander auch die Gelegenheit genutzt, sich etwas ausführlicher zu diesem Baustein der Alexandertechnik zu äußern. Vielleicht schafft das, was er dort geschrieben hat, für ein wenig mehr Klarheit:

"Das, was ich eigentlich tun wollte, ist liegengeblieben. Ich habe getan, was ich eigentlich nicht hätte tun sollen." -Bei der Arbeit mit der Alexandertechnik gehe es in erster Linie darum, im grundsätzlichen Sinne nicht das zu tun, was man nicht tun sollte, wenn wir uns bei unseren täglichen Aktivitäten gebrauchen. Mit anderen Worten gehe es darum, den falschen Gebrauch zu unterbinden, ihn zu hemmen, der diese Aktivitäten für den Organismus zu einer beständigen Quelle von schädlichen Einflüssen mache, so F. M. Alexander. Und weiter heißt es dort:  

"Die zielgerichteten und unüberlegten Verfahren, die unserem gegenwärtigen Zivilisationsplan zu Grunde liegen, haben schädliche Auswirkungen. Tatsächlich haben sie zu einer Störung unserer Art und Weise des Gebrauchs und zu einem Absinken unseres allgemeinen Funktionsniveaus geführt. (...) Und je mehr die Zivilisation auf diesen Bahnen weiter voranschreitet, umso stärker wird sich diese Störung ausbilden." Es gebe jedoch Mittel-und-Wege, die die Menschen in die Lage versetzen, eine solche Störung zu verhindern. "Diese Mittel-und-Wege gewährleisten auch, dass sich nach und nach das allgemeine Funktionsniveau im Verlauf der verschiedenen Aktivitäten hebt und nicht senkt. Auf diese Weise steuert (der Mensch) für sich selbst das Beste bei, das ein Selbst beisteuern kann, um das eigene geistig-körperliche Wohlergehen wieder herzustellen oder zu erhalten."


Auch wenn der jeweilige Mensch erkannt habe, "dass das, was er selbst tut, für seine falsche Gebrauchsweise verantwortlich ist, habt er Angst davor, dies zu ändern". Auch könne er sehr richtig zu der Überzeugung gelangt sein, dass er in einem ersten Schritt lernen müsse, wie dieses „Tun“ zu stoppen ist. Trotzdem gibt es nur wenig, was darauf hindeutet, dass er sich beim Lernen in seinem intellektuellen Zugang zu der Theorie mit den Hilfen versorgt hat, die notwendig sind, um die Theorie in die Praxis umzusetzen. Genauso wenig sei ihm die Erkenntnis eine Hilfe, dass "Nicht-Tun" - in dem grundlegenden Sinn, dass er sich selbst daran hindert, genau Dinge zu tun, die zu einer Wiederholung seiner falschen Gebrauchsweise führen, nicht nur von allergrößtem Wert für die Praxis allgemein, sondern auch für seinen speziellen Zweck hier seien. Dem fügt F. M. alexander noch diese beiden Aspekte hinzu:

  1. "Ein Schüler hat zunächst große Schwierigkeiten, seine allzu rasche Reaktion auf einen Stimulus zu hemmen. Diese Unfähigkeit zu ihrer Hemmung bedeutet nichts anderes, als dass er augenblicklich in seine falsche Art und Weise des Gebrauchs zurückfällt.

  2. Bei seiner allzu raschen Reaktion wird der Schüler in seiner Gebrauchsweise von einer sinnlichen Wahrnehmung gesteuert, die unzuverlässig ist.

Jetzt kann sich der Leser ungefähr vorstellen, was alles vonnöten ist, um in einen Prozess einzusteigen, der die Gebrauchsweise eines Menschen verändern soll; und er kann sich vielleicht auch vorstellen, von welcher Art ein Stimulus sein muss und von welcher Wirkung die neuen Erfahrungen sein müssen, die zu jedem Zeitpunkt damit verbunden sind."


Wenn es darum geht, die Steuerungsbefehle für einen guten Gebrauch zur Wirkung kommen zu lassen, setzt die Alexandertechnik anstelle eines "Tuns" auf die "Weisheit des Körpers", die das Richtige im Gebrauch von sich aus geschehen lässt, wenn der Einzelne nicht bewusst oder unterbewusst in das Gechehen eingreift - wenn er also nicht versucht, aktiv den Hals zu lösen; nicht versucht, den Kopf aktiv nach vorne und oben zu führen; das Längen und Weiten des Rückens nicht aktiv herbeizuführen sucht, sondern die Dinge den Anweisungen entsprechend geschehen lässt.


Bis bald

Dein Großvater








 


        




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