top of page
Empfohlene Einträge

ZITATE ZUR ALEXANDERTECHNIK: "Die Hände auf dem Stuhlrücken" (2)


Liebe Marie,

in "Bewusste Kontrolle beim Auf- und Umbau des Menschen" (CONSTRUCTIVE CONSCIOUS CONTROL OF THE INDIVIDUAL) beschreibt F. M. Alexander über mehrere Seiten detailliert das Verfahren "Die Hände auf dem Stuhlrücken".


"Soweit die vorbereitenden Bemerkungen. Ich komme jetzt zu dem, was ich eigentlich erläutern will. Der Schüler wird aufgefordert, sich auf einen Stuhl zu setzen. Er beachtet dabei die Prinzipien und die Technik, die speziell für den Vorgang des sich Setzens und des Stehens in „Ein Vermächtnis der Evolution an die Menschheit von unschätzbarem Wert“ dargestellt worden sind. Wenn er dann auf dem Stuhl sitzt, wird sein Körper von der Rückenlehne des Stuhles, auf dem er sitzt, gestützt. Ein zweiter Stuhl wird so vor ihn gestellt, dass die Rückenlehne dem Schüler zugewandt ist. Der Schüler wird nun aufgefordert, sich die folgenden Präventivbefehle zu erteilen: er soll sich den Befehl zur Entspannung des Halses erteilen. er wird aufgefordert, den Kopf nach vorne und oben zu befehlen, womit eine Längung der Wirbelsäule verbunden ist. Dies alles geschieht auf dem Wege über eine richtige Ausrichtung und Steuerung.                            

 

     Eines möchte ich an dieser Stelle klar verstanden wissen: Sowohl bei der vorherigen manipulativen Arbeit als auch bei der anderen Arbeit im Zusammenhang mit der Technik muss der Schüler in Theorie und Praxis mit dem ersten Befehl ganz intensiv vertraut gemacht worden sein. (Hals frei! Kopf nach vorne und oben, damit die Wirbelsäule sich längen kann!) Er kann sich bestimmte Befehle richtig erteilen und kann sie zur Wirkung kommen lassen. Im vorliegenden Beispiel wird ihm genau erklärt, dass der erteilte Befehl allein der Prävention dient. Er ist bloß ein projizierter Wunsch. Von Seiten des Schülers soll aber kein Versuch unternommen werden, ihn erfolgreich auszuführen.

     Der Lehrer wiederholt die Befehlskette. und als nächstes bringt er mit seinen Händen den Körper des Schülers von den Hüften aus behutsam nach vorne.

     Der folgende Hinweis ist an dieser Stelle wichtig:  Jemand, der nicht gut koordiniert ist, wird im Allgemeinen seine Statur verkürzen und den Kopf nach hinten ziehen, wenn er diese Bewegung nach vorne machen soll. Seine alte Gewohnheit wird sich als zu stark für ihn erweisen, wenn er sich dieser unterbewussten Neigung zur Verkürzung nicht bewusst wird und er nicht auf die neuen Steuerungsbefehle achtet, die sie in ihre Schranken verweist. Schon bei der ersten Berührung durch den Lehrer, um den Körper des Schülers nach vorne zu bringen, wird der Schüler sich selbst nach vorne bewegen. Diese Bewegung ist zu angenommenen 75 % die Reaktion auf seine alte unterbewusste Gewohnheit und nur zu 25 % bewusste Antwort auf die neuen Ausrichtungs- und Steuerungsbefehle. Diese Schätzung ist in aller Regel und in den meisten Fällen sogar noch zu optimistisch, denn die leichteste Berührung löst die alten sensorischen Aktivitäten aus, mit der die „Vorwärtsbewegung“ in der Vorstellung des Schülers unterbewusst verknüpft sind. Diese Bewegung ist für ihn ein „Ziel“. Und trotz aller Warnungen hat er sich bereits zu der Bewegung entschlossen. Er wird so dominiert von der Vorstellung, „sich nach vorne zu bewegen“, dass er sich die neuen bewussten Steuerungsbefehle nicht mehr erteilt. Stattdessen übernehmen die alten Steuerungsbefehle und damit seine schlechten Gewohnheiten und seine unzuverlässige sinnliche Wahrnehmung wieder die Herrschaft über ihn. Anstatt also den Befehl zur Entspannung des Halses zu erteilen, anstatt den Kopf nach vorne und oben zu befehlen, um so die notwendige Verlängerung der Wirbelsäule zu erzeugen, wird er tatsächlich seinen Kopf zurückwerfen, seinen Hals versteifen und in der Tendenz die Wirbelsäule verkürzen, weil er sie übermäßig verbiegt. All dies geschieht in völliger Übereinstimmung mit seinen alten festen Gewohnheiten bei der Vorwärtsbewegung. Diese Fehler werden mehr oder weniger von einer übermäßigen und falschen Spannung in den Beinen und in anderen Teilen des Organismus begleitet. Weitere Begleitumstände sind eine Versteifung der Hüftgelenke und der fehlerhafte Gebrauch der einzelnen Teile. Im Verhältnis zu dem, was für den Ablauf eigentlich erforderlich wäre, bedeutet dies eine ungeheure Energievergeudung."


So sehr F. M. Alexander auch ins Detail geht, so viele Worte er auch benutzt, können die Worte doch nicht die kinästhetische Erfahrung ersetzen, die ein Schüler ein Schüler der Alexandertechnik macht, wenn sein Lehrer ihn durch die Bewegungen führt.


Bis bald

Dein Großvater








 


        



 

Comments


Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page