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IM BRENNGLAS DER ALEXANDERTECHNIK: Grübeln oder "Overthinking"


Liebe Marie,

"unter dem Begriff Overthinking verbirgt sich nichts anderes als zu viele Gedankengänge auf einmal und ständiges Grübeln. Es ist vollkommen normal, dass wir Menschen viel denken, wenn uns etwas beschäftigt, aber sobald das Denken unser Leben kontrolliert, spricht man von Overthinking", so wird das Grübeln oder Overthinking auf einer Seite im Internet beschrieben. Auf die Frage, was man dagegen tun könne, gibt es diese sechs Ratschläge:

  • Halte dich von Menschen fern, die dich dazu anregen oder darin bestärken, deine Ideen zu zerdenken.

  • Da wir meist nur das glauben, was wir sehen können, ist es vorteilhaft, wenn du deine Gedanken aufschreibst. Ganz gleich, was es ist, schreib es nieder und lies das Geschriebene täglich einfach durch, ohne viel darüber nachzudenken.

  • Selbstgespräche sind für viele undenkbar. Dabei sind Selbstgespräche etwas vollkommen Normales und Gesundes. Denn du sprichst dabei mit deiner inneren Stimme und bekommst nicht selten Antworten, die dich zufriedener werden lassen.

  • Wenn dich etwas beschäftigt und du erkennst, dass du beim Zerdenken angekommen bist, dann lenk dich ab. Lies ein Buch, mach einen Spaziergang oder treibe Sport. Sobald du wieder neue Energie zum Denken hast, kannst du dich dem Thema wieder hingeben.

  • Schreib nieder, welche schlimmsten Szenarien bei deinem Problem entstehen könnten. Lös dich aber auch dabei von unrealistischen Fantasien und konzentriere dich auf das, was wirklich geschehen könnte. Schon hast du die Hälfte der Gedanken aus deiner Welt verbannt.

  • So wie Musik durch die Pausen zwischen den Tönen entsteht und lebt, so kannst du die Melodie deines Lebens in den Pausen zwischen den Gedanken erfahren. In der Stille. In der Leere. Wenn du denkst - zu viel denkst -, werde zum Beobachter deiner Gedanken.

Die oben aufgezählten Ratschläge setzen vor allem auf Vermeidung oder Verdrängung und zielen eher auf das Unterbewusstsein. Sie können vielleicht mehr oder weniger umgesetzt werden, berücksichtigen aber einen wichtigen Aspekt nicht: Das unselige Grübeln wird immer mit einem individuellen Gebrauch verbunden sein, bei dem das natürliche Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken mehr oder weniger gestört wird. Wenn das mit dem Grübeln verbundene schädliche Gebrauchsmuster aber nicht verändert wird, wird der Betroffene doch immer wieder ins Grübeln verfallen oder es werden sich andere Krankheitsbilder herausbilden, die ggf. sehr viel schwerwiegender sind als das Overthinking.


Florian Becker, Professor der Wirtschaftspsychologie in München, spricht in der Westfälischen Rundschau vom 20. August 2022 das Bewusstsein an, wenn er die Frage beantwortet, wie aus einem negativen Gedankenkarussell wieder herauszukommen ist: "Wir sollten uns als erstes bewusst werden, dass wir unser Gehirn auch bewusst umbauen können." - Das Gehirn bewusst umbauen, wie soll das gehen? Einen Erfolg versprechenden Weg dorthin weist die Alexandertechnik, bei der Selbstbefehle zum Einsatz kommen, die den individuellen Gebrauch so steuern und kontrollieren, dass das natürliche Verhältnis zwischen Kopf, Hals und Rücken mehr und mehr ungestört bleibt, wenn es mit der Zeit mit dieser Technik gelungen ist, die bisherige Reaktionsweise auf einen Impuls zu hemmen, und dem Betroffenen ganz neue kinästhetische Erfahrungen zukommen zu lassen.


Im Laufe des Lernprozesses werden die Selbstbefehle schließlich zum Maßstab und zur Basis für unser gesamtes Denken und Handeln und stärken unser Selbstbewusstsein so, dass wir zu unseren Entscheidungen wirklich stehen können, ohne sie immer wieder zu hinterfragen. Zum Schluss noch ein Zitat der Karriereberaterin Ranghild Struss aus der Westfälischen Rundschau: "Langfristig wird der Selbstwert gestärkt und man ist in der Lage, wieder selbst ins Handeln zu kommen."


Bis bald

Dein Großvater













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