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IM BRENNGLAS DER ALEXANDERTECHNIK: Die Macht der Gedanken


Liebe Marie,

Glaube, Liebe, Hoffnung - diese drei waren seit jeher die Domäne der Religionen. Inzwischen hat aber auch die Psychologie sie zu ihrem Thema gemacht. Wenn man "schöne Momente zulässt, sich vergegenwärtigt und wertschätzt", könne Glück sozusagen 'trainiert' werden, wird am 2. Mai 2022 die Gesundheitspädagogin Anna Paul in der Westfälischen Rundschau zitiert. Und auch Gefühle hätten einen "großen Einfluss auf die Gesundheit": Liebe und Empathie könnten sehr wohl auch körperliche Schmerzen lindern. Positives Denken stärke im Menschen die Selbstheilungskräfte. Zusätzlich könnten sie noch durch weitere Maßnahmen zur Selbstfürsorge gestärkt werden: Bewegung, eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse, ein Lebensstil, bei dem man gelernt hat, "wie man Gutes für sich tut" - wie man Stress abbaut oder dass man das, was man gerade tut, mit Bedacht und achtsam ausführt, dass man im gegenwärtigen Moment lebt u. a. m.


Ohne die Selbstheilungskräfte hätte die Menschheit zweifellos nicht bis heute überlebt. Zu diesen Kräften zählen die Blutgerinnung, die Reparaturmechanismen fehlerhafter Zellteilungen, die Zerstörung von Krebszellen oder ihre Abkapselung und ein funktionstüchtiges Immunsystem, das mit allerlei Viren, Bakterien, Mikroben, Giftstoffen und sonstigen Fremdpartikeln im Organismus fertig wird. Nur hat sich die Konsumgesellschaft mehr und mehr davon verabschiedet, diese Kräfte zu stärken und nimmt sogar ganz bewusst in Kauf, dass sie geschwächt werden, wenn sie auf das Angebot der Medizin setzt, von außen mit Medikamenten oder Operationen auf Krankheit und Gebrechen versucht einzuwirken. Und strukturell bedingter Bewegungsmangel sowie industriell gefertigte Lebensmittel mit ihren Schadstoffen tun ein Übriges. Um die Selbstfürsorge ist es in dieser Gessellschaft tatsächlich nicht so gut bestellt. Teilweise wird sie als esoterisch abgetan und teilweise sogar als gefährlich eingestuft. Es liegt auch nicht im Interesse dieses am Konsum orientierten Gesellschaftssystems, dass der Mensch selbst für seine Gesundheit sorgt, stellt doch der Gesundheitsbereich einen Markt dar, der inzwischen riesige Profite garantiert.


Selbstvorsorge ist im Gegenteil dazu sehr viel kostengünstiger und vor allem sehr viel nachhaltiger als die medizinische Versorgung durch das herkömmliche Gesundheitssystem. Sie besteht aus einer Ernährung, die weitgehend auf industriell gefertigte Produkte - ich sage ganz bewusst nicht "Lebensmittel" - verzichtet, aus einem Leben in Bewegung und vor allem in einem allgemeinen Gebrauch, der nicht beständig in das natürliche Verhältnis zwischen Kopf, Hals und Rücken bei den normalen Tätigkeiten des täglichen Lebens schädigend eingreift. Das Verhalten des Einzelnen, der für dieses gestörte Verhältnis selbst die Verantwortung trägt, kann mit der Alexandertechnik so verändert werden, dass die Dinge wieder vollkommen ins Lot kommen. Ein Schüler dieser Technik lernt wahrzunehmen, dass und wie er dieses natürliche Verhältnis stört; er lernt, die sofortige Reaktion auf einen Reiz zu hemmen, um nicht gleich wieder in sein gewohntes Verhaltensmuster zurückzufallen, mit dem er dieses Verhältnis ja stört; stattdessen erteilt er sich die Selbstbefehle zu einem Gebrauch, der dieses Verhältnis ungestört lässt; und mit der Zeit reift in ihm unter der Führung eines Lehrers der Alexandertechnik eine Vorstellung davon, was es für den Kopf heißt, "nach vorne und oben" zu gehen, und was es heißt, "den Hals frei zu lassen", "den Rücken zu weiten" und "die Wirbelsäule zu längen". Die Umsetzung seiner Gedanken zu einer bewussten Steuerung und Kontrolle und seine zunehmende kinästhetische Erfahrung sind es dann, die das Richtige bewirken.


Bis bald

Dein Großvater


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