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ZITATE AUS DER LITERATUR ZUR ALEXANDERTECHNIK: Was die Alexandertechnik ist und was sie nicht ist


Liebe Marie,

die Literatur zur Alexandertechnik teilt sich auf in die Primär- die Sekundär und die Tertiärliteratur. Zur Primärliteratur zählen nur die Schriften, die F. M. Alexander selbst verfasst hat. Werke der Sekundärliteratur sind die Bücher seiner Schüler, die er noch selbst unterrichtet hat, und alles Übrige, was zur Alexandertechnik geschrieben wurde, gehört zur Tertiärliteratur. Die vorliegenden Abschnitte stammen aus: Wilfred Barlow, "Die Alexandertechnik".


"Was ist die Alexandertechnik? Kurz zusammengefasst ist es eine Methode, die den Menschen zeigt, wie sie sich falsch gebrauchen und wie sie diesen falschen Gebrauch sowohl im Ruhezustand als auch in der Aktivität verhindern können. Von Seiten des Lehrers werden die notwendigen Informationen, die geeignet sind, einen guten GEBRAUCH anzuleiten, durch manuelle Korrektur in der Körperausrichtung übermittelt. Von Seiten des Schülers oder Patienten gehört dazu, dass er ein neues Denkmuster in Form einer bestimmten Abfolge von Wörtern und Sätzen erlernt, die der Lehrer ihm vorgibt. Im Laufe des Unterrichts lernt der Schüler, diese Abfolge mit dem neuen Muskelgebrauch, der ihm durch die beständigen manuellen Neuausrichtungen seitens des Lehrers beigebracht wird, zu assoziieren. Und er lernt, sich diese neuen Handlungsmuster selbst zu projizieren, nicht nur im Unterricht, sondern auch, wenn er ganz auf sich allein gestellt ist."   

Was die Alexandertechnik nicht ist:

·         Sie ist keine manipulative Methode, bei der Schüler nur passiver Empfänger von Informationen ist! Mit dieser Technik wird ihm vielmehr beigebracht, selbständig an sich zu arbeiten, um seinen gewohnheitsmäßigen Fehlgebrauch, der beständig wieder durchschlägt, zu unterbinden. Und er kann lernen, seinem Gebrauch eine neue Struktur zu geben.

·         Sie ist keine Form von Hypnose, bei der der Geist konditioniert wird, Befehlen zu gehorchen, die ihm von einer anderen Person eingepflanzt worden sind. In ihrer Anfangsphase könnte diese Technik vielleicht sogar als eine Dekonditionierung beschrieben werden, zielt sie doch darauf ab, dem Schüler beizubringen, selbst zu erkennen, wenn sich falsche Spannungen in ihm aufbauen. Die Technik hat nichts mit den Dekonditionierungsverfahren der Verhaltenstherapie gemein, bei denen z. B. den Verspannungen eines Schreibkrampfes dadurch begegnet wird, dass jedes Mal ein Elektroschock verabreicht wird, wenn das Schreibgerät falsch in der Hand gehalten wird. Die Technik setzt vielmehr darauf, dass der Schüler oder Patient den Dingen seine bewusste Aufmerksamkeit entgegenbringt und lernt, was es für ihn zu lernen gilt. Die Neuausrichtungen bleiben solange nutzlos, so das Credo der Alexandertechnik, wie sie nicht in sein neues Körperkonstrukt eingebaut werden können, das der Patient anschließend bewusst verwendet.

·         Die AT ist auch nicht eine Art Entspannungstherapie! Gewiss, der Schüler wird auch lernen, bisher unterbewusste Spannungen zu lösen. Von ihm wird aber auch erwartet, die unnötigen Spannungen zu ersetzen, indem er bestimmte Muskelgruppen, die er bisher zu wenig eingesetzt hat, zur Übernahme zusätzlicher Arbeit anleitet. Menschen, die z. B. die schlechte Gewohnheit entwickelt haben, im Sitzen in sich zusammenzusacken und die Beine übereinander zu schlagen – und das sind nicht unbedingt wenige –, werden daran arbeiten müssen, den unteren Rücken und die Oberschenkel mehr zu aktivieren, um die übermäßige Spannung, die sich in ihrem Schulter- und Nackenbereich aufgebaut hat, zu lösen. Diese übermäßige Spannung wird schließlich durch einen höheren Tonus im unteren Rücken und in den Oberschenkeln ersetzt worden sein.

Aber natürlich hat jeder Einzelne von uns seine eigenen ganz individuellen Handlungsmuster mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen falscher Spannungsverhältnisse in den Muskeln, die es gilt, neu und besser zu verteilen."


Wilfred Barlow war der Schwiegersohn F. M. Alexanders und damit viele Jahre lang ganz nah dran an dem Meister der Alexandertechnik. Kurz vor seinem Tod hat Alexander Barlow auch noch zum Verwalter seines geistigen Erbes gemacht, das Barlow auch mit dieser Schrift angetreten hat, wenn er darin auch neue Begrifflichkeiten einführt und die Bausteine der Alexandertechnik etwas anders gewichtet.


Bis bald

Dein Großvater














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