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ZITATE AUS DER ALEXANDERTECHNIK-LITERATUR: "Zielstreben"


Liebe Marie,

die Literatur zur Alexandertechnik teilt sich auf in die Primär- die Sekundär und die Tertiärliteratur. Zur Primärliteratur zählen nur die Schriften, die F. M. Alexander selbst verfasst hat. Werke der Sekundärliteratur sind die Bücher seiner Schüler, die er noch selbst unterrichtet hat, und alles Übrige, was zur Alexandertechnik geschrieben wurde, gehört zur Tertiärliteratur.

Der vorliegende Textabschnitt stammt aus Wilfred Barlow, Die Alexandertechnik. (In der Neuübersetzung aus dem jahr 2024.)


"Ein großer Teil der Menschen macht sich für eine beliebige Aktivität auf eine Weise bereit, bei der eine unnötige Muskelspannung aufgebaut wird. Als Erklärung solcher Muskelspannungen hat F. M. Alexander sein Konzept des „Zielstrebens“ entwickelt, das zu den interessantesten seiner ursprünglichen Vorstellungen gehört. Um zu verstehen, was im Alexandertechnik-Unterricht vor sich geht, ist es unerlässlich, dieses Konzept wirklich verstanden zu haben.

Kurz gesagt ist mit Zielstreben die Gewohnheit gemeint, auf ein Ziel, ein Ergebnis, ein Resultat hinzuarbeiten, ohne dabei die Mittel zu bedenken, mit denen das Ziel erreicht werden soll; ohne dabei sicher zu stellen, dass die eingesetzten Mittel nicht zu viele schädliche Nebenwirkungen haben. Das Zielstreben zeigt sich in Form von übereilten Reaktionen, für die auch zu viel Energie eingesetzt wird. Unter dem Diktat des Zielstrebens sollen die ins Auge gefassten Ziele so schnell wie möglich erreicht werden, um schnell das nächste Ziel in Angriff nehmen zu können. Dies gilt nicht nur für die ganz großen Ziele und Leistungen, sondern auch und besonders für die ganz kleinen Aktivitäten in unserem Leben wie das Aufdrehen eines Wasserhahns, das Aufheben von Gegenständen, das Kauen und Schlucken oder das Unterbrechen unseres Gegenübers in einem Gespräch.

Im Gewand des Zielstrebens ist ein Leben dann erfolgreich, wenn auf Teufel komm raus immer noch mehr Ziele erreicht werden. Ob nun der Einzelne diese Ziele für sich erwählt hat oder ob es Ziele sind, die von der Gesellschaft erwünscht sind, ob es die Ziele eines Geschäftsmannes oder die eines Einzelkämpfers sind, tut an dieser Stelle nichts zur Sache: Immer wird sich erweisen, dass mit der Zielstrebigkeit dem GEBRAUCH, der an der Erreichung des Zieles beteiligt ist, nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wird."  


Bis bald

Dein Großvater  









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