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IM BRENNGLAS DER ALEXANDERTECHNIK: Rückenschmerzen


Liebe Marie,

"Rückenschmerzen sind ein Volksleiden. Seit vielen Jahren gehören sie zu den häufigsten Gründen für Arztbesuche, Krankschreibungen oder Frühverrentung." So kann man es in der Westfälischen Rundschau vom 5. September 2023 lesen. Zur Behandlung verordneten die Ärzte und Ärztinnen meist Medikamente - Ibuprofen, Diclofenac oder Opioide schalten die Schmerzempfindung zwar aus, lassen die Ursache für die Schmerzen aber weiter wirken -, eine Behandlung mit Wärme oder physiotherapeutische Maßnahmen.


Bei Rückenschmerzen beginne oft eine Teufelsspirale nach unten, dies sagt der Orthopäde und Schmerztherapeut Prof. Markus Schiltenwolf in dem Artikel. Die Betroffenen vermieden körperliche Aktivität, nähmen Schonhaltungen ein, verlören ihre Fitness und machten sich so immer handlungsunfähiger, wenn die Rückenschmerzen erst einmal chronisch geworden seien. Eine multimodale Schmerztherapie, die Körper und Seele miteinander in Verbindung bringt, sei einer rein körperlichen Behandlung des Schmerzes überlegen, so eine australische Studie. Auf psychologischer Ebene sei dem Patienten die Angst zu nehmen, ihm sei Mut zu machen und er sei zu motivieren.


Die Ganzheitlichkeit von Körper und Psyche ist genau auch der Ansatz der Alexandertechnik. Was diese Technik im Zusammenhang mit Rückenleiden zu leisten vermag, beschreibt Deborah Caplan in ihrem Buch PROBLEMFELD RÜCKEN: "Die Wohltaten der Alexandertechnik sind vielfältig. Für Menschen mit Rückenschmerzen sind drei Aspekte besonders wertvoll. Erstens: Es ist der Ansatz der Alexandertechnik, ein spezielles Problem dadurch zu lösen, dass es in seiner Gesamtheit behandelt wird. Für die Behandlung von Rückenschmerzen ist ein solcher Ansatz deshalb besonders wertvoll, weil ein Problem, das in einem bestimmten Bereich des Rückens auftritt, nicht geheilt werden kann, wenn nicht der gesamte Rücken so benutzt wird, dass alle seine Teile gut integriert sind.

·Zweitens: Die meisten Menschen sehen in der Schwerkraft eher eine Kraft, die hinderlich, aber unvermeidlich ist, betrachten sie als eine Last für den Rücken. Das Problem ist jedoch nicht die Schwerkraft selbst und es beruht auch nicht darauf, dass der Mensch sich auf zwei Beine aufgerichtet hat. Es beruht vielmehr darauf, dass wir eine Anlage oftmals brach liegen lassen, die uns von der Evolution mitgegeben ist,: Wir können uns unserer stützenden Muskulatur bewusst werden und sie deshalb auch kontrollieren. Mit der Alexandertechnik lernen wir, wie wir dieses Bewusstsein und diese Kontrolle einsetzen können, um die Schwerkraft nicht nur daran zu hindern, dem Rücken Schaden zuzufügen, sondern wie wir sie sogar als Hilfe verwenden können. Die Fertigkeit, mit der eine solche Veränderung herbeigeführt werden kann, ist für jeden von uns von unschätzbarem Wert. Für all jene aber, die mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben, ist sie eine Notwendigkeit. Drittens: Für all jene, die mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben, ist es einer der wertvollsten Aspekte der Alexandertechnik, zu lernen, weniger mit dem Körper zu tun. Weniger zu tun, bedeutet jedoch nicht, weniger aktiv zu sein. Es bedeutet vielmehr, dass all die unnötigen Muskelspannungen und all die schädlichen Haltungsgewohnheiten eliminiert werden, die für die Rückenschmerzen verantwortlich sind und die sie verlängern. Schon mit dem Abbau erster unnötiger Muskelspannungen, werden Sie jenen unseligen Kreislauf durchbrechen können, der unweigerlich mit Ihren Rückenproblemen verbunden ist. In diesem Kreislauf erzeugen die Schmerzen weitere Verspannungen, weitere Verspannungen erzeugen noch weitere Schmerzen und immer so fort. Viele meiner Patienten haben erfahren, dass die Alexandertechnik sie in die Lage versetzt, diesen schmerzhaften Kreislauf selbst zu stoppen, und sie es so vermeiden können, Schmerzmittel und spannungslösende Medikamente einnehmen zu müssen. Tatsächlich fühlten sie sich auch energiegeladener, weil sie nicht so viel Energie in Form von unnötiger Muskelspannung vergeudet haben."


Bis bald

Dein Großvater



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