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IM BRENNGLAS DER ALEXANDERTECHNIK: Micro-Habits


Liebe Marie,

Gewohnheiten seien "eine Grundeigenschaft aller Dinge und Organismen." Auf den Menschen übertragen sind es, "Verhaltensweisen, die wir regelmäßig unter bestimmten situativen Bedingungen ausführen." (Sie sind) "dadurch gekennzeichnet, dass sie automatisch ablaufen und uns häufig gar nicht bewusst sind." So definiert der Psychologe Mathias Hammer Gewohnheit in der Westfälischen Rundschau vom 29. Oktober 2022. Nahezu die Hälfte unseres Verhaltens würde durch Gewohnheiten bestimmt, so Hammer weiter. Vor allem unter Stress haben sie freie Bahn.


Nun habe jede Gewohnheit einen Auslöser. Ohne den auslösenden Reiz laufe eine Gewohnheit nicht automatisch ab. Die Strategie hinter dem Ansatz Hammers ist es, die auslösenden Reize der schädlichen Gewohnheiten erst einmal aufzudecken, um sie dann zu eliminieren, und an ihre Stelle "Micro Habits", kleine positive Gewohnheiten, zu setzen, von Reizen ausgelöst, die wir selbst bestimmen. Diese "Micro Habits" bilden dann sozusagen den Roten Teppich, über den wir unsere Schritte zu lenken haben. Jenseits dieses schmalen Teppichs lauern jedoch weiterhin die Fallstricke unserer unkontrollierten Gewohnheiten. "Micro Habits" stellen eine Mammutaufgabe dar! Sie ist bestenfalls für die wenigen Gewohnheiten zu leisten, die uns als gravierend bewusst geworden sind, nicht aber für die große Anzahl unserer Gewohnheiten, die, wie wir oben bereits gehört haben, fast die Hälfte unserer Verhaltensweisen ausmachen und unterbewusst ablaufen.


Der Ansatz der Alexandertechnik ist ein völlig anderer. F. M. Alexander hatte nachgewiesen, dass es grundsätzlich eine Verhaltensweise gibt, von der alles andere in einem Organismus abhängig ist: Das Verhältnis zwischen Kopf, Hals und Rücken. Solange dieses natürliche Verhältnis weitgehend ungestört bleibt, funktioniert ein menschlicher Organismus insgesamt zur vollsten Zufriedenheit. Und F. M. Alexander hat eine Technik entwickelt, mit der die grundlegenden falschen Gewohnheiten, den Hals anzuspannen, den Kopf ein- und zurückzuziehen, den Rücken eng zu machen, von denen alles Übel ausgeht, verändert werden können. "Aus falschen Denk- und Körpergewohnheiten entstehen nämlich allgemeine Schwäche, Krankheit und vorzeitiger Tod. Die falschen Posen und Körperhaltungen, die falschen schwerfälligen Atemgewohnheiten sind die Ursachen für sehr viele unserer Probleme, da sie sehr oft negative Auswirkungen auf Herz und Lunge haben. Das Muskelsystem degeneriert. Viele der lebenswichtigen Organe verlieren teilweise ihre Funktionstüchtigkeit. Krankhafte Fettleibigkeit zerstört das Erscheinungsbild des Kranken in einer Weise, dass es nicht länger dem eines normalen Menschen entspricht." Dies schreibt F. M. Alexander in "Ein Vermächtnis der Evolution an die Menschheit von unschätzbarem Wert", (BooksonDemand, 2018), der Erstübersetzung ins Deutsche von MAN'S SUPREME INHERITANCE: Und weiter schreibt er: "Es ist ein riesiges Glück für uns, dass es nicht eine Denkgewohnheit mit der dazugehörigen Körpergewohnheit gibt, die nicht verändert werden könnte. Dazu bedarf es einzig und allein dieses: Den Menschen sind die Prinzipien zu vermitteln, die die richtige Körperbalance betreffen. Ich habe dafür den Ausdruck Prinzipien für einen mechanischen Vorteil gewählt. Wenn dieser mechanische Vorteil zur Herstellung der Körperbalance in Zusammenarbeit mit der Energie zur Hemmung und den Willenskräften des Verstandes benutzt wird, können die problematischen Denkgewohnheiten auf die Ebene einer bewussten Kontrolle gehoben werden."


Wenn wir uns mechanisch so vorteilhaft gebrauchen, dass wir nicht länger das natürliche Verhältnis zwischen Kopf, Hals und Rücken stören, sind wir bei all unseren Tätigkeiten im täglichen Leben auf der sicheren Seite und wir brauchen nicht für jede einzelne Tätigkeit noch extra "Micro Habits" auszubilden.


Bis bald

Dein Großvater


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