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Im Brennglas der Alexandertechnik: Gesundheit in Zeiten des Klimawandels


Liebe Marie,

"der Klimawandel macht Menschen schon heute (zusätzlich) krank, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch." Dies sagt Prof. Claudia Traidl-Hoffmann vom Universitätsklinikum Augsburg in einem Interview der Westfälischen Rundschau vom 4. Mai 2021. Mit steigenden Temperaturen nähmen z. B. die Diabetesfälle zu, "weil sich der Stoffwechsel verändert und die Zellen immer weniger auf das Insulin ansprechen, das den Zuckerspiegel reguliert." Bei feuchtem, warmen Wetter nähmen auch die Schlaganfälle zu, Wunden heilten schlechter und das Gewebe werde nicht mehr richtig durchblutet. Zusätzlich beschreibt Prof. C. Traidl-Hoffmann das Phänomen 'Gewitterasthma': Bei Blitz und Donner und starkem Pollenflug platzten die Pollen auf und kleine Pollenpartikel könnten viel tiefer in die Lunge eindringen, so dass ein asthmatischer Anfall drohe - auch bei Personen, die vorher noch niemals mit Asthma zu tun hatten.


Was also ist zu tun? Können wir überhaupt an der Situation etwas ändern? Prof. Traidl setzt darauf, dass die Welt so schnell wie möglich aus den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Gas und Öl aussteigt und dass wir alle inklusive der Medizin und der verschiedenen Digitalwährungen, die ganz gewaltige Energiefresser seien, sehr viel weniger Energie als bisher verbrauchen. Und wir brauchten eine Ernährungswende weg vom Fleischkonsum und eine Mobilitätswende hin zum Fahrrad und weg vom Automobil.


Nun ist Klimawandel, erdgeschichtlich betrachtet, kein Phänomen, das einzigartig wäre. Meteoriteneinschläge von verheerendem Ausmaß, gewaltige Vulkanausbrüche oder Erdbeben mit alles mit sich reißenden Tsunamis haben immer wieder einmal die Dinge auf der Erde neu geordnet - mit mehr oder weniger dramatischen Konsequenzen für die Natur und die Kreatur auf diesem Planeten. Durch die Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 droht jetzt erneut eine solche Katastrophe, weil der Mensch es mit der Verbrennung übertrieben hat und weiterhin übertreibt.


Wenn Kreatur und Natur sich nicht an die sich beständig veränderten Bedingungen anpassen können, gehen sie zugrunde, wie damals die Dinosaurier ausgestorben und auch heute wieder viele Arten vom Aussterben bedroht oder bereits vom Erdboden verschwunden sind. Ob auch der Mensch zu den aussterbenden Arten gehören wird, wird entscheidend davon abhängen, ob er sich an die sich verändernden Verhältnisse schnell genug anpassen kann. Mit der Alexandertechnik steht ihm auf jeden Fall eine Methode zur Verfügung, mit der er lernen könnte, von alten Gewohnheiten zu lassen: Nichts anderes bedeutet nämlich Anpassung.


Ob der Mensch diese Chance nutzt, um von seinen alten, schädlichen Gewohnheiten loszukommen, erscheint mir zur Zeit jedoch mehr als nur fraglich. Viel zu wenige Menschen haben sich bisher für die Alexandertechnik geöffnet und viel zu viele wollen lieber weiterhin an ihren liebgewonnen, aber schädlichen Gewohnheiten festhalten. Zu diesen vor allem für die Umwelt schädlichen Gewohnheiten zählen die Flugreisen in immer fernere Länder, die Kreuzfahrten auf den Weltmeeren, die industriell betriebene Fleischproduktion, der Raubbau an der Natur durch eine intensive Landwirtschaft und vieles andere mehr. Und für den einzelnen Menschen sind sein immenser Zucker-, Salz-, Fleisch-, Alkohol-, Medikamenten- und Tabakkonsum, seine Bequemlichkeit und in der Folge seine Bewegungslosigkeit und sein falscher Selbstgebrauch wahrlich extrem schädlich.


Dass ein Virus so unter den Menschen wüten kann, wie es Sars-CoV-2 derzeit wohl tut, liegt nicht so sehr an der besonderen Gefährlichkeit dieses Virus - Viren sind seit jeher schon das "Salz in der Suppe der Evolution und des Lebens" -, es liegt vor allem daran, dass der einzelne Mensch inzwischen große Schwierigkeiten hat, ein Virus in seinen Organismus zu integrieren, obwohl er in der Menschheitsgeschichte vorher schon unzählige Male gezeigt hat, dass er Viren in seinen Organismus problemlos integrieren kann. Diese Schwierigkeiten beruhen viel mehr darauf, dass das Immunsystem des Menschen im Laufe der Zivilisationsentwicklung stark an Effektivität eingebüßt hat. Mit der Alexandertechnik steht der Menschheit aber seit hundert Jahren schon ein ausgezeichnetes Instrumentarium zur Verfügung, um zu lernen, all seine Systeme, Mechanismen und Funktionen wieder auf hohem und höchstem Niveau arbeiten zu lassen.


Um seine die Umwelt schädigenden Gewohnheiten erst einmal erkennen und dann auch ablegen zu können, sind zwei andere Funktionen von enormer Wichtigkeit: Der Verstand und die Vernunft. Mit ihnen wird es vielleicht doch noch möglich sein, den Untergang der Menschheit erst einmal zu verhindern. Ohne diese beiden aber werden unsere Tage wohl gezählt sein - zum Wohle der übrigen Kreatur, der Natur und dem Ganzen. Sie werden gezählt sein, nicht weil sich das Klima dramatisch wandelt, haben sich die Menschen doch bisher schon an die extreme Hitze in den Wüstenregionen und an die extreme Kälte im arktischen Gürtel angepasst und sich dort ganz gut eingerichtet. Nein, wenn die Menschheit nicht endlich ihren Verstand und ihre Vernunft einsetzt, wird sie eher daran zugrunde gehen, dass ihr in naher Zukunft die Luft zum Atmen fehlen wird. Was uns zum Atmen übrigbleibt, wird mit Giftstoffen aller Art und den inzwischen allgegenwärtigen Plastikpartikeln geschwängert sein, an denen wir letztendlich ersticken werden.


Das, was wir derzeit mit dem Corona-Virus erleben, ist nur der Vorgeschmack auf das, was die Menschheit erwartet, wenn es nicht schnell zu einem grundsätzlichen Umdenken kommt und wenn sie der Alexandertechnik nicht die Rolle zuweist, die ihr in der Evolution zukommt. "Die Zeit wird knapp, Freunde. Höchste Zeit aufzusteh'n", wie Konstantin Wecker schon vor vierzig Jahren gedichtet hat.

Bis bald

Dein Großvater









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