top of page
Empfohlene Einträge

IM BRENNGLAS DER ALEXANDERTECHNIK: Die Leber


Liebe Marie,

"unsere Leber ist pausenlos für uns im Einsatz: Sie dient der Entgiftung, der Filterung und der Nährstoffversorgung und - bereitstellung. Sie reguliert in engem Kontakt mit der Bauschspeicheldrüse unseren Blutzuckerspiegel, stellt Cholesterin her, einen wichtigen Baustein für die Hormone Östrogen, Testosteron und Vitamin D. Sie produziert Gerinnungsfaktoren, fischt alte Blutkörperchen und defekte Zellen aus dem Blut. Sie erkennt Viren, Bakterien und Tumorzellen und macht sie mittels Abwehrzellen unschädlich. (...) Unser gesamtes Blut rauscht pro Tag 350- bis 500-mal durch unsere Leber. Dabei reicht sie Gutes weiter und Schlechtes hält sie zurück." In dieser Aufzählung ihrer guten Taten in der Westfälischen Rundschau vom 5. März 2022 wird die Leber als "das Kraftwerk des Körpers" bezeichnet. Tatsächlich können "wir unsere „geistigen“ Kräfte nicht zu unserem Besten einsetzen, wenn wir Probleme mit der Leber haben. Ich kenne Menschen, die aufgrund schlechter Ess- und Trinkgewohnheiten ein Stadium der Leber- und Nierenbeschwerden erreicht haben, in dem ihre Denkprozesse entschieden gestört sind. (...) Wenn die lebenswichtigen Mechanismen und Organe nicht mehr richtig funktionieren, wird der Organismus mit der Zeit immer mehr vergiftet, so dass auch die „geistige“ Maschinerie allmählich immer schlechter arbeitet." Dies schreibt F. M. Alexander in "Bewusste Kontrolle beim Auf- und Umbau des Menschen, (BooksonDemand, 2018), der Neuübersetzung ins Deutsche von CONSTRUCTIVE CONSCHIOUS CONTROL OF THE INDIVIDUAL..


Und doch gehen wir oftmals wenig rücksichtsvoll mit diesem Organ um. wie wir insgesamt wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse unseres Organismus nehmen. So konsumieren wir regelmäßig Alkohol im Übermaß. Die Leber zeigt sich mit diesem beständigen Übermaß zunehmend überfordert. Sie reagiert mit Vernarbung, Schrumpfung bis hin zur Leberzirrhose - eine solche Leberzersetzung ist dann unumkehrbar. Lange Zeit können diese Schädigungen im Verborgenem bleiben, weil sich die Leber nicht so sehr durch Schmerzen bemerkbar macht, allenfalls ein leichtes Ziepen, ein leichter Schmerz in der rechten Schulter oder ein paar Seitenstiche. Bei guter Behandlung erholt sie sich allerdings wieder sehr schnell wieder, eine Leberzirrhose ausgenommen. In dem Zeitungsartikel werden Ernährungstipps gegeben, mit denen die Leber wieder voll funktionsfähig werden kann: "Morgens viel trinken, bis mittags möglichst leicht verwertbare Mahlzeiten aus Getreide und Obst essen. Ab Mittag ist die rechte Zeit für Eiweiß- und Fettreiches, kombiniert mit viel Gemüse und Salat. Abends keine Rohkost mehr! Und stark gesüßte Getränke und Snacks und Fertiggerichte meiden!"


Aber ist es wirklich damit getan, ein paar Ernährungstipps zu beachten und den Alkoholkonsum einschränken zu wollen, liebe Marie? Ich habe da so meine Zweifel und auch die Sichtweise F. M. Alexanders ist eine völlig andere. In "Die Konstante im Fluss des Lebens" (BooksonDemand, 2019), der Neuübersetzung ins Deutsche von THE UNIVERSAL CONSTANT IN LIVING schreibt er: "Ein Hausarzt findet Symptome, die er für Probleme in einem Teil oder in Teilen des Organismus, verantwortlich macht, für Probleme mit der Leber, dem Herzen, der Lunge, den Augen oder irgendeinem anderen Teil des Organismus. Entweder wird er das Problem mit diesem speziellen Teil selbst behandeln wollen oder er wird den Patienten an einen Spezialisten überweisen, der dann seinerseits eine Behandlung verschreibt, die speziell auf das Problem mit diesem Teil zugeschnitten ist, um auf diese Weise das Problem zu beseitigen. Nur müssen wir sehen, dass spezielle Symptome niemals getrennt von einer falschen Funktionsweise anzutreffen sind, dass eine falsche Funktionsweise in Verbindung mit diesen Symptomen immer mit einem falschen Gebrauch der Mechanismen im Organismus verbunden ist und dass mit dem Einsatz der spezifischen Methoden noch nichts unternommen worden ist, um diesen falschen Gebrauch zu verbessern. Gerne will ich eingestehen, dass spezifische Symptome mit dieser Methode beseitigt werden können und oft auch beseitigt werden. Allerdings bleiben dabei die allgemeinen Bedingungen im Organismus so, wie sie sind. Wenn diese allgemeinen Verhältnisse unentdeckt bleiben, werden sie das Funktionsniveau generell weiter absinken lassen und es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis sich das ursprüngliche Problem wieder manifestiert oder, wie es sehr häufig geschieht, sich sehr viel schwerwiegendere Probleme einstellen."


Es sind also erst einmal die allgemeinen Bedingungen im Organismus, die es zu verändern gilt, soll ein Problem mit der Leber, dem Herzen, der Lunge, den Augen oder irgendeinem anderen Teil des Organismus behoben werden. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Brustkorbkapazität ein. F. M. Alexander schreibt dazu in "Ein Vermächtnis der Evolution an die Menschheit von unschätzbarem Wert" (BooksonDemand, 2018), der deutschen Erstübersetzung von MAN'S SUPREME INHERITANCE: "Wenn die Brustkorbkapazität stark reduziert ist, hat dies zur Folge, dass die Organe im Inneren des Brustkorbes in schädlicher Weise zusammengedrückt werden. Herz und Lungen sind nicht mehr in der Lage, angemessen zu funktionieren. Ein schädigender Druck legt sich auf das Herz. Die Lungen werden nicht richtig benutzt oder nicht genügend belüftet. Das Lungengewebe verfällt. Die richtige Blutverteilung wird negativ beeinflusst: zu viel Blut sammelt sich in der Region der Eingeweide an und auch die Versorgung mit Blut über die Lungen ist beeinträchtigt. Nun spielen die Lungen ja eine wesentliche Rolle bei der Verteilung des Blutes. So ist es nicht schwer zu verstehen, dass der Zustand minimaler Brustkorbkapazität einen starken Einfluss auf den Blutkreislauf und die allgemeine Versorgung mit Blut haben muss. Die Atemprozesse sind ebenfalls betroffen. Es wird kein teilweises Vakuum in den Lungen hergestellt, indem sich durch eine koordinierte Brustkorberweiterung ein atmosphärischer Unterdruck in den Lungen aufbaut. Die Luft wird stattdessen eingesogen. Im Bauchraum entsteht übermäßiger Druck. Es kommt zu einer schädlichen Erschlaffung der Bauchmuskeln, was dann zu einer Verschiebung des Bauchgewebes nach unten, zu fehlerhafter Funktion von Leber, Nieren und Blase usw. führt. Im Darm kommt es zu Stauungen. Dünndarm und Eingeweide werden gereizt und gebläht. Die Folge sind mit anderen Worten Verstopfung und Verdauungsstörungen, daraus entstehende Defekte und eine Schädigung aller lebenswichtigen Systeme insgesamt."


Nun öffnet und weitet sich dieser Raum im Inneren des Brustkorbs ganz allmählich, je weniger der Kopf ein- und zurückgezogen wird und je mehr sich die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Länge strecken und der Rücken sich weiten kann. Mit der von F. M. Alexander entwickelten Technik, wird ein Prozess in Gang gesetzt, der genau dies in die Wege leitet. Und nicht nur das: Mit der Alexandertechnik kann der Einzelne dann auch verhindern, dass er zu den alten, schädlichen Verhältnissen zurückkehrt.


Bis bald

Dein Großvater



Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page