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IM BRENNGLAS DER ALEXANDERTECHNIK: Der Bereitschaftsreflex


Liebe Marie,

"einen bedeutsamen Einfluss auf den Ablauf von Bewegung übt der 'vegetative Bereitschaftsreflex' aus. Durch ihn lebt das animale System in all seinen Funktionen in stetiger Wechselwirkung mit dem vergetativen System - die Muskeltätigkeit mit der Organtätigkeit, die Außenbewegung mit der Innenbewgung. Je besser er funktioniert, je ungestörter der Bereitschaftsreflex ist, umso leichter, müheloser und zweckmäßiger wird Bewegung verlaufen." So beschreibt es Dore Jakobs in ihrem Buch 'Die menschliche Bewegung' (Kallmeyer, 1985). "Beim Bereitschaftsreflex setzen denn auch die heute allgemein verbreiteten Bewegungsstörungen ein. (..) Wo der Bereitschaftsreflex gestört ist, und das heißt praktisch, wo sein anfälligster Teil, der Atemreflex, gestört ist, da verliert auch der von der Atmung mit angetriebene Kreislauf an Feinheit und Genauigkeit. Die arbeitenden Muskeln werden schlechter ernährt und entschlackt, die Bewegung wird stockend, hart oder schlaff, wirkt unrhythmisch, unbeseelt."


Zu den Bewegungsstörungen, von denen Dore Jacbs spricht, schreibt F. M. Alexander in "Ein Vermächtnis der Evolution an die Menschheit von unschätzbarem Wert" (BooksonDemand, 2018) der deutschen Erstübersetzung von MAN'S SUPREME INHERITANCE: "Bestimmte Muskeln der Brustkorbmechanismen, die eigentlich bei der Ausführung der Atembewegungen die Führung übernehmen sollten, verbleiben (unter den künstlichen Lebensbedingungen unserer heutigen modernen Zivilisation)während des größten Teil des Lebens völlig inaktiv und andere wiederum, die von Natur aus niemals dafür gedacht waren, den Takt der Atembewegungen zu bestimmen, sondern nur der Entlastung oder als Ersatz dienen sollten, werden einzig und allein für die Atmung eingesetzt. Daraus entstehen Verhältnisse , die die Haltung, die Köpersymmetrie und die normale gratiöse Linienführung des gesamten Körperrahmens verändern und umbilden. Auch das Fassungsvermögen und die Beweglichkeit des Thorax werden stark reduziert. Seine Form veröndert sich in schädlicher Weise, insbesondere an den Flanken des unteren Brustkorbs, an den Schlüsselbeinen und im Lendenwirbelbereich. Das Gewebe der Bauchwand gelangt in eine andere Lage. Herz, Lungen und andere wichtige Organe gelangen in Positionen, die tiefer liegen, als es normalerweise der Fall ist. Diese unangemessene Raumverteilung innerhalb des Thorax, die zu einer deutlichen Verringerung der Spannkraft führt, und die Verschiebung der lebenswichtigen Organe innerhalb des Brustkorbs sind entscheidende Faktoren, die die natürliche Aktivität aller am Atemprozesss beteiligter Teile deutlich langsamer machen."


"Wer", fragt Dore Jacobs, "kennt heute noch einen wirklich gesunden erwachsenen Menschen?" Der Mensch habe verlernt, "in der Bewegung zu ruhen und im Ruhen bewegt zu bleiben." Das Verhältnis zu unserem Leib ist in Unordnung geraten. Dabei sei der Leib ein äußerst empfindliches Instrument, das man nicht nur pflegen, sondern auch stimmen müsse. Mit der von F. M. Alexander entwickelten Technik, der Alexandertechnik, kann der 'Leib' und mit ihm der menschliche Organismus in seiner Gesamtheit in der Tat gestimmt werden. Und die Stimmgabel dafür ist die Primärkontrolle. Mit ihr wird der Gesamtorganismus darauf geeicht, nicht in das natürliche Verhältnis zwischen Kopf, Hals und Rücken einzugreifen. Wenn dieses Verhältnis ungestört bleibt, kann sich der gesamte Organismus mit all seinen Mechanismen, Funktionen und Systemen voll entfalten, ohne dass er mit Krankheit und Gebrechen auf die unvermeidlichen, von der Natur aus vorgesehenen Veränderungen im Organismus reagiert.


Bis bald

Dein Großvater



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