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IM BRENNGLAS DER ALEXANDERTECHNIK: Akute und chronische Entzündungen


Liebe Marie,

"unsere heutige Lebensweise hat das Immnsystem aus dem Gleichgewicht gebracht und lässt die 'Alarmglocken' in Form von entzündeten Molekülen schrillen." Dies schreibt Dr. Jenna Maccioni, die seit mehr als zwanzig Jahren den Einfluss unseres modernen Lebensstils auf das Immunsystem erforscht, in ihrem Buch "Das Immunsystem - Der Schlüssel zur Gesundheit" (Goldmann-Verlag, 2021). "Diese Reaktion untergräbt ganz allmählich unsere Gesundheit und ist bei vielen Krankheiten die Ursache oder ein erschwerender Faktor. (..) Die Symptome einer akuten Entzündung sind ziemlich offensichtlich: Rötung, Wärme, Schwellung und Schmerzen, lokal begrenzt auf den Ort der Verletzung oder der Infektion. (..) Bei einer chronischen Entzündung dagegen zeigen sich die Symptome längst nicht so deutlich, manchmal gibt es sogar überhaupt keine. Anzeichen für eine chronische Entzündung, sind unter anderem:

  • Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Depressionen (Die Entzündung betrifft den ganzen Körper, auch das Gehirn)

  • Schmerzen (Schmerzende, steif oder schwere Gelenke sind oft die wichtigsten Merkmale)

  • Müdigkeit (Die Entzündung macht Ihrem Körper zu schaffen, beeinträchtigt die Stressreaktion und bringt den Hormonhaushalt durcheinander; deshalb ist es nachvollziehbar, dass Ihr Körper lieber aufs Sofa möchte statt ins Fitnessstudio)

  • Keinerlei Symptome, nur ein 'allgemeines Unwohlsein' (Symptomfreiheit macht die chronische Entzündung nicht harmloser, sie kann dennoch die gleichen Risiken und Komplikationen nach sich ziehen."

Bei chronischen oder 'Meta-Entzündungen' handelt es sich, anders als bei einer aktuten Entzündung, "um einen lang andauernden, leichten 'Schwelbrand' und die eigentlichen Uraschen lassen sich oft kaum auf den Punkt bringen."


Die Alexandertechnik liefert nicht nur eine plausible Erklärung, warum sich chronische Entzündungen einnisten können, sie führt auch einen Weg auf, auf dem die Meta-Entzündungen beseitigt werden können. Wie also kommt es zu einer chronischen Entzündung? - Sie kann sich entwickeln, weil Teile im menschlichen Organismus, die sich verschoben haben, beständig gegeneinanderreiben. Und diese Teile haben sich verschoben, weil der unterbewusste Gebrauch des Menschen die Primärkontriolle des natürlichen Verhältnisses zwischen Kopf, Hals und Rücken massiv stört. Der ein- und zurückgezogene Kopf staucht oder verbiegt die Wirbelsäule, was einen Rattenschwanz an individuellen ausgleichenden Anpassungen aller Teile im Organismus zur Folge hat. Nur ist im menschlichen Organismus der Platz arg begrenzt, ja es kommt sogar zu einem "Kampf der Teile im Organismus", wie der Titel eines Buches von Dr. Wihelm Roux lautet. Und diesen Kampf gilt es in geordnete Bahnen zu lenken und in Schranken zu halten, wenn der gesamte Organismus nicht mit Krankheit und Gebrechen reagieren soll.


Jedes Orchester braucht einen Dirigenten, so auch das Orchester des menschlichen Organismus. Diesen Part übernimmt beim Menschen das Verhältnis zwischen Kopf, Hals und Rücken. Bleibt dieses Verhältnis ungestört, so wie die Natur es effektiv eingerichtet hat, gehorchen auch alle anderen Teile des Organismus den jeweiligen Notwendigkeiten. Weil "jede Bewegung begleitet und getragen (ist) von einer den ganzen Körper durchflutenden Welle innerer Lebensvorgänge und von jener feinen Bereitschaftsspannung der gesamten Muskulatur", die von einer lebendigen Innenbewegung erst ermöglicht werde (vgl. dazu: Dore Jakobs, Die menschliche Bewegung, Kallmeyer Verlag, 1985), ist leicht nachvollziehbar, dass die Natur einen Dirigenten dafür abgestellt hat, der all diese Abläufe, Vorgänge, Funktionen und Mechanismen unter einen Hut bringt, sie in geordnete Bahnen lenkt und koordiniert. Diese Aufgabe ist von der Evolution der Primärkontrolle des Verhältnisses zwischen Kopf, Hals und Rücken übertragen worden, die zunächst über Millionen von Jahren unterbewusst zur Wirkung gebracht wurde, die aber heute unter den Bedingungen der Zivilisation nur noch auf bewusster Ebene ihre Aufgabe effektiv erfüllen kann.


Dass F. M. Alexander diesen Dirigenten aufgespürt und mit seiner Technik ein Verfahren bereitgestellt hat, mit der die Primärkontrolle bewusst eingesetzt werden kann, so dass das natürliche Verhältnis zwischen Kopf, Hals und Rücken nicht länger gestört wird, alle Teile des Organismus wieder ihren angestammten Platz einnehmen und "fein und augenblicklich auf die Wirkungen der Schwere, der Trägheit und der Fliehkraft reagieren" (ebenda) können, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung.


Und, liebe Marie, passend zur Weihnachtszeit: "Wenn sie nicht gestorben sind, leben sie gesund, glücklich und zufrieden noch bis ans Ende ihrer Tage."


Bis bald

Dein Großvater


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