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Im Brennglas der Alexandertechnik: Krebs


Liebe Marie,

in dem Vorwort zu seinem Buch "Ein Vermächtnis der Evolution an die Menschheit von unschätzbarem Wert" (BooksonDemand, 2018), der deutschen Erstübersetzung von MAN'S SUPREME INHERITANCE schreibt F. M. Alexander: "Es gibt mehr als nur einen Grund, warum ich nicht länger zögern sollte, jetzt mit einem ersten Entwurf (meiner in der Praxis gesammelten Erkenntnisse) an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Hauptgrund aber ist der schockierende körperliche Verfall, der auch mit nur geringen Kenntnissen wahrgenomen werden kann, wenn wir durch die Straßen von London, New York oder irgendeiner anderen Stadt der zivilisierten Welt gehen und uns dabei Gestalt und ganze Erscheinung der Mehrzahl der Menschen anschauen. Und das sind nur die Anzeichen an der Oberfläche. Welche Erkenntnisse sind aus den Zahlen der Statistik zu ziehen, die belegen, dass Krebserkrankungen, Erkrankungen der Psyche und Blinddarmentzündungen über die Maßen stark zugenommen haben, um nur drei Problemfelder zu nennen? Und die Zahlen steigen weiter, obwohl wir uns den Problemen stellen mit allem, was wir haben. (........)

Sollen wir etwa abwarten, bis sich die Probleme noch weiter verstärkt haben? Sollen wir darauf warten, bis die Bakteriologie geduldig die Natur dieser Krankheiten analysiert hat und am Ende triumphierend den einen charakteristischen Keim präsentiert, um dann zu verkünden, dass dies der fürchterliche Bazillus sei, der den Krebs verursacht? (.....) Sollen wir uns gegen jede bekannte Krankheit impfen lassen, bis unsere Körper depressiv, entkräftet und steril geworden und nicht mehr in der Lage sind, aus eigenem Antrieb eine Handlung auszuführen?

Hundert Jahre nachdem F. M. Alexander diese Zeilen geschrieben hat, hat das "Warten" noch kein Ende. Im Gegenteil, das Problem brennt mehr denn je unter den Nägeln. Bei der Suche nach einem Weg, dem Krebs den Garaus zu machen, hat sich der Fokus allerdings verschoben: Man will nicht mehr so sehr einem ominösen Bazillus auf die Schliche kommen, sondern macht Jagd auf Gene, die dafür verantwortlich sein sollen, Krebserkrankungen auszulösen.

In der Westfälischen Rundschau vom 2. September 2019 heißt es dazu: "Jeder Tumor ist anders und beruht auf einem anderen Fehler im System der mehr als 20.000 Gene im menschlichen Körper." Und für jeden einzelnen Fehler in diesem System will man die passgenaue Medikation entwickeln, die diesen Fehler aus der Welt schafft. Wie soll das gehen? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt gelingt, für jeden Tumor den einen Fehler im System der Gene zu identifizieren? Selbst wenn dies gelungen ist, besteht immer noch die schwierige Aufgabe, die dem Fehler entsprechende Medikation zusammenzubauen, die auch die Kriterien für eine Zulassung erfüllt.

Jemand, der "Ein Vermächtnis der Evolution an die Menschheit von unschätzbarem Wert" mit großem Interesse gelesen hatte, hatte in einem Leserbrief die Frage gestellt, wie das Prinzip der bewussten Kontrolle in einem konkreten Fall - beispielsweise bei einer Funktionsstörung wie es die Verstopfung sei - zur Anwendung kommen könne. F. M. Alexander hat sie so beantwortet: "Eine größere Anzahl von speziellen Störungen wie Tuberkulose, KREBS, Asthma, Nervenleiden und andere mehr ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass in die normalen Verhältnisse des Körpers eingegriffen worden ist; dass wir es mir einem Kontrollverlust zu tun haben; dass bei der betroffenen Person die Mechanismen nicht gut arbeiten; dass sich die verschiedenen Teile des gestörten Mechanismus verschoben haben und dass es einen akuten Vitalitätsverlust mit seinen unvermeidlichen Begleiterscheinungen verringerter Funktionsaktivität aller lebenswichtigen Organe zu beklagen gibt. Wenn jemand erst einmal in einen solchen Zustand verfallen ist, bilden sich schlechte Gewohnheiten und die Widerstandskraft gegen Krankheiten nimmt entscheidend ab.

Um in solchen Fällen wieder das normale Gesundheits- und Energieniveu zu erlangen, ist eine 'Umschulung', wie ich den Vorgang genannt habe, zwingend erforderlich. In praktisch allen Fällen beginnt eine solche Behandlung damit, dass ich den Schüler in die wesentlichen Faktoren einweise, die mit der Beseitigung seiner falschen vorgefassten Vorstellungen zu seinen schlechten Gewohnheiten verbunden sind. Ich koordiniere ihn zunächst körperlich einigermaßen richtig und bringe ihn auch mental grob in die Spur. Die Körperteile, die sich in einer falschen Stellung zueinander befinden, müssen bei dem Prozess der Umschulung, bei dem eine richtige und kontrollierte Gebrauchsweise der Muskelmechanismen vermittelt wird, wieder in ihre angestammte Position gebracht werden. Dieser Umschulungsprozess führt zu einer Reinigung des Blutes, die Blutzirkulation wird dabei allmählich verbessert und alle schädlichen Körperschlacken werden mit Hilfe der inneren Massage, die sich zwangsläufig mit der gesteigerten Vitalaktivität einstellt, ausgeschwemmt."

Am Beispiel Krebs, liebe Marie, zeigt sich auch der unterschiedliche Ansatz von Alexandertechnik und Medizin: Die Medizin sucht die Krebszellen direkt zu zerstören. Die Alexandertechnik schafft die Bedingungen dafür, dass das Immunsystem bestens funktioniert und will die Funktionsstörung indirekt beseitigen, die zu so massiver fehlerhafter Zellteilung geführt hat, dass das eigene Immunsystem nicht mehr damit fertig geworden ist.

Bis bald

Dein Großvater

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