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Im Brennglas der Alexandertechnik: Das ungestörte Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken


Der Baum als Symbol der Alexandertechnik

Liebe Marie,

heute sende ich Dir eine Geschichte, die Konrad Lorenz (1903-1989) erzählt hat. "Ein Mann tuckert mit seinem alten Auto über Land. Sein Ziel ist eine kleine Stadt, denn dort wohnt vielleicht die Frau seines Herzens oder er hat dort beruflich zu tun. Die Sonne lacht und er freut sich darauf, die Frau in die Arme zu schließen. Da stottert der Motor ein paaarmal, bleibt auf freier Strecke stehen und tut keinen Mucks mehr. Das ist der Moment, der es ihm so deutlich wie nur irgendetwas macht, dass sein Wunsch, die Dame seines Herzens zu treffen, keineswegs das Auto fahren lässt. Es ist vielmehr ausschließlich die Verkettung der natürlichen Ursachen. Und der Motor wird allein dadurch wieder in Gang gebracht, dass erfolgreich nach der Stelle gesucht wird, an der die Ursachenkette auf unliebsame Weise unterbrochen worden ist, und dass diese Stelle auch repariert wird."

Auch F. M. Alexanders "Motor" hat schon sehr früh angefangen zu "stottern", was sich darin zeigte, dass seine Stimme auf der Bühne versagte. In jahrelanger, mühseliger Selbstanalyse hat er es schließlich geschafft, an den Ursprung der Ursachenverkettung im geistig-körperlichen Organismus des Menschen zu gelangen: Wenn das Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken ungestört bleibt, ist gewährleistet, dass der gesamte Organismus so gut wie nur möglich funktioniert. Und wenn dieses Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken gestört ist, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das ungestörte Verhältnis wieder herzustellen. Diese Maßnahmen sind die Mittel-und-Wege, die es zu benutzen gilt. Die Wahrnehmungssysteme des Schülers müssen wieder so arbeiten, dass er sich auf seine sinnlichen Wahrnehmungen, insbesondere auf seine kinästhetischen Wahrnehmungen verlassen kann. Er muss lernen, die gewohnten Reaktionen auf einen oder auf mehrere Reize zu hemmen. An die Stelle der gewohnten Reaktionen treten bestimmte Selbstbefehle, die das primäre Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken betreffen. Wie F. M. Alexander all das herausgefunden hat und wie all das in die Wege geleitet werden kann, beschreibt er detailliert in seinem Buch THE USE OF THE SELF (Der Gebrauch des Selbst, Karger Verlag, 2001)

Wenn der Motor dann repariert ist, kann man sein Fahrt wieder aufnehmen, ohne dass größeres Unheil zu erwarten ist, ja, das Fahren wird sogar zu einem Vergnügen.

Bis bald

Dein Großvater

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