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Im Brennglas der Alexandertechnik: Erschöpfung (FMS)


Der Baum als Symbol der Alexandertechnik

Liebe Marie,

Du hast es sicherlich in den Medien verfolgt: Lady Gaga hat ihre Europatour absagen müssen, sie könne nicht zwei Stunden auf großer Bühne alles geben, tanzen und singen, weil sie unter heftigen Schmerzen leide. Auf Twitter hat sie geschrieben, dass sie unter Fibromyalgie leide. FMS (Das "S" steht für Syndrom.) ist inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation WHO als eigenständige Krankheit anerkannt worden.

Nun ist Lady Gaga eine Inszenierung von Stefani Joanne Angelina Germanotta. Stefani inszeniert sich als Lady Gaga nicht nur auf der Bühne, sondern in ihrem gesamten öffentlichen Leben. So ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass es bei dieser Inszenierung jetzt zu großen Problemen gekommen ist, wenn man bedenkt, dass sie und ihr Management sehr wohl eine genaue Zielvorstellung haben und dass Stefani den von ihr eingesetzten MItteln-und-Wegen, was ihren allgemeinen Körpergebrauch angeht, aber keine so große Beachtung geschenkt hat. Wohl wird jeder Schritt auf der Bühne bis ins kleinste Detail auschoreographiert sein. Aber dem, was mit ihrem geistig-körperlichen Selbst geschieht, das die Choreographien umzusetzen hat, hat sie sicherlich allzu lange keine Beachtung geschenkt, sonst wäre es ganz bestimmt nicht so weit gekommen, dass ihr Selbst in einer solchen Weise rebelliert.

Ich habe mir Lady Gaga auf der Bühne in einem Video auf YouTube angesehen. Dabei sind mir mehrere Dinge aufgefallen: Stefani gibt alles auf der Bühne, ohne Rücksicht auf sich selbst zu nehmen. Sie steht unter Hochspannung. Ihre Körperspannung ist tatsächlichso hoch, dass ihre Bewegungen eher hölzern wirken, als dass sie geschmeidig wären. Wenn sie singt, spannt sie ihren Hals extrem an und zieht ihren Kopf mal mehr, mal weniger in den Nacken. Und auf dem Bild in der Zeitung sind deutlich ihre hochgezogenen Schultern zu erkennen.

Aus ihrem Verhaltensmuster lässt sich ableiten, dass ihr Körper eigentlich schon vorher rebelliert haben müsste. Stefani hat vermutlich darauf nicht so reagiert, wie es erforderlich gewesen wäre. Deshalb hat ihr Organismus jetzt zu einer Keule gegriffen, auf die es eine Reaktion geben muss: FMS. (Die Medizin hat keine Vorstellung, wie diesem Krankheitsbild zu begegnen ist. Man wisse nicht, was Ursache und was Wirkung sei, so ist es in dem Zeitungsartikel zu lesen. Die dagegen eingesetzten Behandlungsbausteine sollen allenfalls "das Leben mit den Schmerzen erträglich machen", so der Artikel weiter.)

Wie könnte nun eine angemesse Reaktion aussehen, die über das hinausgeht, was die Medizin auzubieten hat: "Das Leben mit den Schmerzen erträglich zu machen"? Die Alexandertechnik geht davon aus, dass es der Einzelne ist, der seine individuellen Probleme verursacht. Das heißt doch in der Konsequenz, dass das Verhalten des Einzelnen zu verändern ist, sollen die Probleme beseitigt werden. Und die Alexandertechnik hat auch einen genauen Plan, wie das gelingen kann. Erforderlich ist eine Umschulung des Betroffenen. Im Zuge dieser Umschulung kommt es durch die nun bewusste Steuerung und Kontrolle zu einem vollständigen Neuaufbau seines geistig-körperlichen Selbst. Die Hemmung der falschen Reaktionsweisen und die Primärkontrolle über das natürliche Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken werden den individuellen Aktivitäten vorgeschaltet. Mit Hilfe eines Lehrers werden die dafür notwendigen kinästhetischen Erfahrungen vermittelt. Wenn dies vollbracht ist, hat Stefani auch Zugriff auf das, was FMS genannt wird. Die Schmerzen werden verschwinden und sie kann sich dann durchaus wieder selbst als Lady Gaga inszenieren. Vermutlich wird die Inzenierung dann aber sehr viel anders aussehen. Was bis jetzt unterbewusst war, wird unter der Regentschaft des Bewusstseins eine andere Struktur erhalten. Und vieles wird sie auch gar nicht mehr so wie bisher machen wollen.

In "Ein Vermächtnis der Evolution an die Menschheit von unschätzbarem Wert", der deutschen Erstübersetzung von MAN'S SUPREME INHERITANCE nimmt F. M. Alexander ererbte oder auch erworbene körperliche Einschränkungen, Behinderungen und Entstellungen als Beispiel, um zu belegen, dass seine Technik universell einzusetzen ist. Es seien die falschen, vorgefassten Vorstellungen zu Ursache und Wirkung des Betroffenen selbst und die Art und Weise, wie sein Organismus gegenwärtig funktioniert, die bewusst oder unterbewusst die Probleme verursachen und so lassen, wie sie sind. Seine Methode bewirke Schritt für Schritt geistige und körperliche Veränderungen zum Wohle des Betroffenen.

Wenn die Alexandermethode selbst in derartigen Fällen die Wende zum Positiven herbeiführen kann, warum sollte sie nicht auch dazu führen, dass im Verlaufe des Umbauprozesses FMS wieder verschwindet? Die Evolution wird auf jeden Fall nicht müde werden, die Menschheit zu ihrem eigentlichen Ziel zu zwingen: Wenn die Menschheit nicht auf das jeweilige Krankheitsbild angemessen reagiert, indem sie sich anpasst und dem Bewusstsein zu seiner von der Evulution vorgesehenen Stellung verhilft, sondern weiterhin auf die Behandlung von Symptomen setzt, wird die Evolution ein neue, noch zwingendere Krankheit erschaffen, und immer so weiter.

* Ich habe diesen Artikel im Februar 2018 verfasst und poste ihn heute am 25. März 2020 auf Facebook und in verschiedenen Gruppen. Leider hat sich der obige letzte Satz in einer Weise bewahrheitet, wie wir es uns nicht haben vorstellen können: Ein kleines Virus bringt derzeit die gesamte zivilisierte Welt zum Stillstand und die Folgen sind noch nicht abzusehen. Werden wir jetzt endlich umdenken? Werden wir nicht länger an Symptomen herumdoktern und stattdessen die Probleme an der Wurzel anzugehen, indem wir die Menschen mit einer bewussten Steuerung und Kontrolle ausstatten, die mittels Primärkontrolle verhindern kann, dass wir weiterhin massiv in das natürliche Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken eingreifen?

Bis bald

Dein Großvater

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